Tag 13 Freitag
Route: Chaitén (Chile) - Puerto Montt (Chile)
Tageskilometer: 425 km
Gesamtkilometer: 4058,1 km
Wetter: Teilweise Regen, sonst bewölkt und sonnig, 15 - 19 Grad
Eine Seefahrt die ist lustig....oder drei Fähren und wenig Motorradkilometer
Wir verlassen unsere Hütte, um das gestrige Tanken nachzuholen - die Tanke war einfach zu voll. Tja, die Tankstelle ist jetzt nicht leerer und wir müssen durch die Schotterstraße der Carreta Austral (Routa 7) um die erste von insgesamt drei Fähren zu erreichen. Es geht im Schneckentempo voran. Ich stelle mir die Szene aus einem Film vor, in der um Benzin und Wasser gekämpft wird, denn hier lässt keiner einen vor. Ein Touristenbus drängelt sich nach vorn und droht gleich mit "Policia", weil er vorgelassen werden müsste (...). Ich und der in der Nähe befindliche Vulkan „Chaitén“ rauchen.😁
Der erste Streckenabschnitt, der aus einer fest geschotterten Straße von ca. 50km besteht lässt sich gut fahren. Ich fahre durch Farne, Bäume - fast wie im Dschungel.
Die nächsten zwei Fähren haben wir lange im Voraus gebucht, warum stellt sich heraus, als wir zwei weitere Motorradfahrer treffen: "Wir haben nur ein Ticket", ob ich eines über hätte. Was machen die beiden also: Einer der Pickup-Fahrer nimmt das Motorrad auf die Ladefläche, die anderen fahren zu zwei mit Gepäck. Patagonien-Style nennen sie das.
Zwischen den beiden auf einander abgestimmten Fähren ist wieder Asphalt - ich verstehe es nicht. Ist die erste Fähre 40min unterwegs, sind es bei der Zweiten schon 3,5 Stunden für das faire 26 Euro Ticket. Und wer nicht gebucht ist - kommt auch nicht mit. Als wenn ein Motorrad den Unterschied macht.
Die Fähre ist voll, die Schlage an der Kaffeebar endlos.
Naja, wir haben ja 3,5 Stunden Zeit. Wir proben die Szene aus Titanic. 😆
Gestern noch gefühlt in Österreich auf dem ersten Abschnitt der Routa 7, jetzt denkt man, dass man in Norwegen auf den Fjorden unterwegs ist. Hohe Berge direkt am Wasser lassen diesen Vergleich eindeutig zu. Nur das es nicht so grün wie hier ist. Gegen 18:00 Uhr kommen wir in Hornopiren an. Gefühlt dachten wir das wir am Nachmittag schon im Hotel in Puerto Montt sind, da wir die kürzeste Strecke seit Tagen geplant hatten (nur 170 km). Dass die zweite Fähre aber 3,5 Stunden fährt, hatten wir nicht auf dem „Schirm“. Es kommt noch „schlimmer“: Wir benötigen noch eine dritte Fähre. Diese hatten wir überhaupt nicht auf dem „Radar“. Diese Fähre muss allerdings nicht vorgebucht werden und soll, laut Auskunft von anderen Motorradfahrern, alle 30 Minuten pendeln. Es wird also wieder ein langer Tag. Egal, „raus“ aus Fähre Nr. 2 und weiter geht es. Nach ca. Ca 30 Minuten Fahrt über gut ausgebaute und schön kurvige Straßen stehen wir in der Schlange für das „Boarding“. Dieses Mal werden wir vom Personal angewiesen in der Autoschlange zu warten, ansonsten durften wir immer als Motorradfahrer an allen vorbeifahren. Die Tickets für Fähre Nr. 3 werden direkt an der Straße am Autofenster bzw. am Motorrad verkauft. Alles geht zügig, wir fahren an Bord und nach ca. einer Stunde Fahrt incl. Wartezeit vor der Fähre rollen wir an Land. Jetzt noch 45 Kilometer.
Gegen 21:00 Uhr, 12 Stunden nach unserem Start heute früh, erreichen wir nach (nur) 170km Tagesstrecke den Ort Puerto Montt. Nach den Orten der letzten Wochen ist das ein krasser Unterschied. Puerto Montt hat ca. 120.000 Einwohner, liegt direkt am Wasser und es gibt eine große Promenade, einen Strand und Stau. Wir beziehen unser Hotel direkt in der ersten Reihe mit Blick auf das Wasser. Ziemlich großer (etwas abgerockter) Schuppen, das „Gran Hotel Vincence“. 100 Dollar für ein Dreibettzimmer incl. Frühstück, das ist fair, die Hostels der letzten Tage haben zum Teil dasselbe gekostet. Leider hat das Hotel keine Parkplätze und wir müssen nach dem Abladen des Gepäcks noch ein paar Hundert Meter in eine Tiefgarage fahren um unsere Motorräder dort zu parken. Immerhin ist das Parken dort für Hotelgäste kostenlos. Jetz noch schnell umziehen und ab auf die Straße. Gleich nebenan ist eine Gaststätte die sehr voll ist. Das ist ein gutes Zeichen, da muss es gut sein. Wir essen einen Burger und bestellen uns einen „Mojito Corona“, einen Cocktail mit einer offenen Flasche Corona-Bier, die umgekehrt und offen in dem Cocktail steckt. Interessante Mischung, das habe ich so auch noch nicht gesehen. Einer dieser Cocktails reicht uns dann auch. Gegen Mitternacht sind wir dann „durch“. Ab ins Bett….
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